Liebe Musikbegeisterte!
Es freut mich sehr, dass das Internationale Gitarrenfestival in Hersbruck mittlerweile eine feste Größe innerhalb der Festivallandschaft darstellt. Entsprechend meiner eigenen künstlerischen Ausrichtung war für mich eine stilübergreifende Festivalausrichtung von Anfang an Programm. Offenheit gegenüber den verschiedenen Musikrichtungen und künstlerischen Strömungen sowie Begegnung von Etabliertem und Neuem soll das Festival jedes Jahr von Neuem in einen kreativen „Melting Pot“, einem Austausch- und Begegnungsort für Musiker, Musikstudenten und Musikliebhaber aus aller Welt verwandeln. Die überaus positive Resonanz auf Uraufführungen von Werken zeitgenössischer Komponisten oder kontrastreiche Konzertabende mit progressiver Musik bestätigen diese Idee.
Seit vielen Jahrhunderten werden gezupften Tönen sowohl Heil- als auch magische Kräfte zugeschrieben. So brachte Davids Saitenspiel Heilwirkung für den kranken Saul und aus der griechischen Sagenwelt wird berichtet, dass Apollo durch das Zupfen der Saiten seines Instruments die Mauern Trojas errichtete. Der Klang der Gitarre lässt jedes Jahr auch unsere fränkische Festivalstadt an der Pegnitz in neuem Glanz erstehen und hat dazu beigetragen, dass Hersbruck auch außerhalb der Grenzen Deutschlands als Kulturstadt wahrgenommen wird. Viele Größen der Musik- und Gitarrenwelt wie Pepe Romero, Los Romeros, Los Angeles Guitar Quartet, Al Di Meola, Giora Feidman, Tommy Emmanuel, David Russell, Eliot Fisk, Leo Brouwer, Alvaro Pierri, Manuel Barrueco, Badi Assad, Klaus Doldinger oder Gerardo Núñez – um nur einige stellvertretend zu nennen – haben in den letzten Jahren das Publikum in Hersbruck begeistert. Aber auch für junge Musiker, die wie Diknu Schneeberger oder der Brasilianer Yamandú Costa gerade am Anfang einer große Karriere standen, war unser Festival ein wichtiger Ort, um Ihre Kunst einem größeren Publikum zu präsentieren. Weltweit etablierte Künstler wie Carlos Barbosa-Lima oder Bill Kanengiser haben in Hersbruck gar ihr Deutschlanddebut gefeiert.
Neben den Konzerten, die sich auf die ganze Stadt verteilen, finden die gesamte Woche über im AOK-Festivalzentrum Ausstellungen, Vorträge, Sessions, Masterclasses, Workshops und Einzelunterricht statt. Ergänzt wird dieses Programm durch die in das Festival eingegliederte „Hersbruck Musik Akademie (HMA)“, einem Weiterbildungsprogramm, das sich an Musiklehrer und interessierte Laien richtet. International bekannte Dozenten beleuchten im Rahmen der HMA in Vorträgen, Workshops und Seminaren neueste wissenschaftliche und pädagogische Erkenntnisse im Bereich der Musikwissenschaft, der Musikpsychologie, Musikmedizin oder Musizierpraxis. Ich freue mich auf viele weitere impulsive Feste rund um die Gitarre entsprechend unseres Mottos: Music unites – Musik verbindet!
Johannes Tonio Kreusch
Künstlerischer Leiter des Internationalen Gitarrenfestivals in Hersbruck.